Am Samstag, den 06.05.2023, war der Landesverband Baden-Württemberg /Bayern der Frauenselbsthilfe Krebs (FSH) zu Gast im MOLIT Institut für Personalisierte Medizin. Rund 70 Gäste aus verschiedenen Gruppen aus der Region Heilbronn-Franken lauschten spannenden Vorträgen und beteiligten sich auch am interaktiven Austausch rund um das Thema der Lebensqualität während und nach einer Krebserkrankung.
In einem einleitenden Impulsvortrag präsentierte Herr Prof. Dr. Fegeler die Arbeit des MOLIT Instituts und die Bedeutung der „weichen“ Künstlichen Intelligenz für die Verbesserung der medizinischen Regelversorgung. Im Kreislauf der personalisierten Medizin gewinne die Künstliche Intelligenz nicht nur bei der molekularen Diagnostik immer mehr an Bedeutung, sondern unterstütze durch die Auswertung einer Vielzahl von medizinischen Daten die klinische Entscheidungsfindung bei der Therapie und leiste somit auch über die Therapie des Einzelnen hinaus einen wertvollen Beitrag für die Generierung von neuem Wissen und Evidenz.
Anschließend wurde die Gruppe in kleinere Gruppen unterteilt, um in wechselnden Stationen einen tieferen Einblick in die Themenbereiche Grundlagen-Forschung, Wissensmanagement und Patientengenerierte Daten zu erhalten.
Herr Dr. Jechlinger stellte der ersten Gruppe in seinem Vortrag die Krebsforschung am VISION Lab vor. Im Fokus stehe die MiTi-SECC Studie und die Erforschung des Mikrobioms im Darm. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen die Krebsfrüherkennung und den damit verbundenen Behandlungserfolg positiv beeinflussen.
Herr Dr. Sigle betonte in seinem Vortrag aus dem Bereich des Wissensmanagements unter anderem die Bedeutung der Datenspende für die künftige Forschung. Die Bereitschaft zur Datenspende sei besonders wertvoll für die Beantwortung künftiger wissenschaftlicher Fragestellungen. Zusätzlich sind davon abgeleitetes Wissen sowie personalisierte Modelle aber auch für die klinische Entscheidungsfindung im Behandlungskontext unerlässlich.
In der dritten Gruppe ging Frau Beutter auf die Lebensqualität in den verschiedenen Phasen der Krebserkrankung ein. Diese sei nicht nur in der Zeit nach der Diagnose ein wichtiger Parameter der Behandlung, sondern auch in der anschließenden Rehabilitationsphase und im Langzeitüberleben bedeutsam für das individuelle Wohlbefinden der Betroffenen. Zusätzlich stellte sie die Lion-App vor, welche die kontinuierliche Dokumentation der Lebensqualität unterstützt und so auch im langfristigen Verlauf einen transparenten Überblick bietet.
Die Frauenselbsthilfe Krebs hatte bereits im vergangenen Jahr die Entwicklung der Lion-App durch aktive Beteiligung in Form von Fokusgruppen und Nutzertests unterstützt. So wurden nun den Gästen die Möglichkeiten zur Beteiligung vorgestellt und anhand der Durchführung einer kleinen interaktiven Fokusgruppe vorgestellt. Im gemeinsamen Dialog wurde deutlich, dass die Berücksichtigung der individualisierter Lebensumstände und des Wohlbefindens in der Medizin immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das MOLIT Institut bedankt sich bei der FSH für den Besuch und regen Austausch und freut sich auf zukünftige Instanzen der Zusammenarbeit.